An zentraler Lage in Winterthur ist ein aussergewöhnlicher Bau mit 40 Stadtwohnungen entstanden, welcher als einer der ersten mit dem Zertifikat «Minergie Eco» ausgezeichnet wurde.

Die Variation der Grundrisse widerspiegelt sich in der unterschiedlichen Einteilung der Fassade. Innerhalb des strukturellen Rasters entsteht ein spielerischer Rhythmus von Wandscheiben und geschosshohen Verglasungen. Das changierende Rot gibt der Fläche eine Tiefenwirkung. Die umlaufenden Fassadenbänder unterstützen den Ausdruck des Solitärs als ambivalentes Hofrandgebäude. Es entsteht ein offener Block mit Durchblicken von der Strasse zwischen den Bauten in den halböffentlichen Hof. Verschiedene Wohnungstypen schaffen eine lebendige Durchmischung innerhalb des Gebäudes und reagieren auf unterschiedliche Bedürfnisse.

Energiefachbuch:
Nachhaltigkeit durch offenes Raumkonzept

Architektur und Technik:
Minergie-ECO beim Bahnhof

Hochparterre:
Fesselnde Fassade

Nominierung Innovationspreis 2010

Die Auseinandersetzung mit der umfassenden Nachhaltigkeit von Gebäuden in sozialer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht steht im Zentrum des Projekts: Zukunftsweisende Wohnkonzepte, langfristige Anlagestrategien, energetische und wohnbiologische Anforderungen greifen ineinander (vgl SIA Effizienzpfad). Mit einer rationellen Gebäudestruktur wird ein vielseitiges Grundrisskonzept geschaffen: Die technischen und konstruktiven Elemente des Gebäudes werden konzentriert. Innerhalb des baulichen Rasters kann eine grosse Variation von Wohnungstypen realisiert werden.

Die Rationalisierung führt zu einer effizienten Bauweise und setzt finanzielle Mittel für bautechnische und gestalterische Qualität frei. Die Erschliessung des Gebäudes erfolgt über zwei Treppenhäuser, die den Durchblick in den Hofbereich ermöglichen und den Gemeinschaftsbereich räumlich aufwerten.

Nasszellen, Lift und die Abstellräume bilden einen zentralen Kern. Mit den Wandscheiben der Fassade und den Wohnungstrennwänden übernehmen sie tragende Funktion. Die Anordnung und Grösse der Wohnungen konnten durch den Investor beeinflusst werden. Langfristig kann flexibel auf Veränderungen des Wohnungsmarktes reagiert werden. In den Wohnungen werden die Räume analog entlang der Fassade angeordnet. Der Blick von Innen öffnet sich über Eck und ermöglicht den Lichteinfall von zwei Seiten.

Die individuelle Interpretation des Mieters bleibt offen: grosszügige Grundrisse können mit Schiebewänden flexibel unterteilt und genutzt werden. Über Balkone und Terrassen orientiert sich der Wohnbereich zum gemeinsamen Aussenraum der umliegenden Wohnhäuser. Die Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach mit Liegeflächen und Kinderspielplatz ermöglichen einen Rundblick über die Stadt.